Wie die Behördenvertreter bei der Pressekonferenz bekanntgaben, war der Mann zunächst negativ getestet worden. Erst beim zweiten Screening-Test konnte die Virusinfektion nachgewiesen werden. Der Patient ist derzeit ohne Fieber und zeigt auch sonst über keine "alarmierenden Symptome".
Landeshauptmann Arno Kompatscher beruhigte und zeigte auf, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Anlass gebe, neue Maßnahmen zu setzen. Der Fall wurde von den Behördenvertretern als spezifisch eingestuft, da sich der 31-Jährige in einer der nun unter Quarantäne gestellten Risikozonen aufgehalten hat. Der Mann hatte sich in den vergangenen Tagen von sich aus an die Einheitliche Notrufnummer 112 gewandt, zumal der Mann in Castiglione d’Adda zu einer Person Kontakt hatte, welche später positiv getestet worden ist. Der Mann wurde anschließend von den Hygienediensten des Gebietes kontaktiert. Der erste Screening-Test fiel negativ aus, der zweite hingegen positiv.
Wie die stellvertretende Primaria der Abteilung für Infektionskrankheiten des Landeskrankenhauses Greta Spoladore erklärte, wurde der Patient in einem Einzelzimmer in der Infektionsabteilung des Bozner Krankenhauses untergebracht. Auch würde der 31-Jährige keine Therapie erhalten, da der auf die Infektion positiv Getestete aktuell keine Krankheitssymptome zeigen würde. Zudem wurde eine Blutprobe des jungen Mannes von der Polizei zur endgültigen Klärung nach Rom ins Oberste Gesundheitsinstitut "Istituto Superiore di Sanità" gebracht, wo innerhalb der nächsten 48 Stunden eine dritte Überprüfung vorgenommen wird. Elisabetta Pagani vom Laboratorium für Mikrobiologie und Virologie fügte hinzu, dass "dies zeigt, dass die Viruslast niedrig ist. Auch das ist ein gutes Vorzeichen, auch wenn die nächsten Tage und Stunden entscheidend sein werden".
Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli informierte, dass alle Personen, die mit dem ersten in Südtirol infizierten Mann in Kontakt standen, mittlerweile informiert und angewiesen wurden zuhause zu bleiben. In einem zweiten Moment würde entschieden, wer von den Personen, die mit dem Südtiroler "Patienten Null" in Kontakt standen, sich einem Test unterziehen muss. "Nach dem positiven Ergebnis des zweiten Tests", erklärte Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli, "haben die epidemiologischen Untersuchungen bereits begonnen, die Personen, die mit ihm in Kontakt standen, werden kontaktiert und untersucht. Diejenigen, die als enge Kontaktpersonen eingestuft werden, werden - sollte sich ein positiver Befund bestätigen - isoliert und epidemiologisch überwacht."
Auf die Frage von Journalisten, wie es möglich war, dass der erste Test negativ ausfiel, antworteten die Behördenvertreter, dass die Virenkonzentration beim ersten Test sehr niedrig gewesen sei. Für die Südtiroler Behörden sei es nun wichtig weitere Informationen einzuholen und mit all jenen Personen zu sprechen, mit denen der Südtiroler Erstinfizierte beruflich und privat in Kontakt war. Außerdem wurde auf der Pressekonferenz mitgeteilt, dass das Ergebnis des dritten Tests am Dienstag, spätestens in 48 Stunden vorliegen soll.