Internationaler Tag des Ehrenamtes

Ehrenamt ist der Ausgleich für Zuwendungen, die man als Teil der Gesellschaft erhalten hat und aus der Haltung der Dankbarkeit anderen Mitgliedern der Gesellschaft zukommen lässt. Landeshauptmann Arno Kompatscher und die Präsidentin des Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Südtirol DZE, Martina De Zordo, weisen im Hinblick auf den Internationalen Tag des Ehrenamtes, der jedes Jahr am 5. Dezember begangen wird, auf die reichhaltige und große Palette des Ehrenamtes in Südtirol hin. Die Tätigkeitsfelder reichen in Südtirol weiterhin vom Sport über Zivilschutz, Gesundheit, Kultur und Umweltschutz bis hin zum Sozialen. Südtirol kann man sich ohne dieses reiche Freiwilligennetz schlichtweg nicht vorstellen. Rund 150.000 Südtiroler engagieren sich - oft mehrfach in der Woche - aktiv in knapp 4.500 Organisationsstrukturen, die vom ehrenamtlichen Verein, dem Verein für die Förderung des Gemeinwohls, den Genossenschaften, den Selbsthilfegruppen, den Komitees bis hin zu Stiftungen führen. Damit ist jeder dritte Südtiroler ehrenamtlich aktiv. Wenn man sich die Datenlage der vergangenen Jahre im Detail ansieht, fällt auf, dass es 55 % Männer, davon 60 % unter 50 Jahren, und rund 75 % Erwerbstätige sind, die Südtirols Gesellschaft regelmäßig mit Zeit am Nächsten beschenken. Bei den Frauen sind es rund 50 % mit einer überdurchschnittlichen hohen Schulbildung bzw. mit berufspraktischer Ausbildung, die bereichernd ins Gewicht fallen. Aber nicht nur diese Zahlen sind beeindruckend, sondern auch die Tatsache, dass die fiktive Wertschöpfung des Ehrenamts bereits heute in unserem Lande rund 500 Mio. Euro im Jahr, das heißt fast 6 % der gesamten Wirtschaftsleistung Südtirols erreicht. Die Präsidentin des Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Südtirol DZE, Martina De Zordo zeigt auf, dass alle Generationen ihren Beitrag durch das Ehrenamt leisten können. Sie erachtet es als besonders wertvoll, wenn junge Menschen erfahren, dass die Welt um sie herum durch ihr Engagement verändert werden kann. Landeshauptmann Kompatscher erinnert zudem daran, dass es trotz der letzthin aufgetretenen Naturkatastrophen beim bürgerschaftlichen Engagement nicht nur um Leben und Tod geht. Es gehe viel mehr darum, „das Leben einzelner Menschen und unser Miteinander besser zu machen und schöner zu gestalten“. „All diese Menschen merken: Mein Engagement tut nicht nur denjenigen gut, für die ich mich einbringe, es tut mir selbst auch gut“, so der Landeshauptmann. Martina De Zordo ist davon überzeugt, dass die Freiwilligentätigkeit Zukunft hat. Es gilt die Menschen zu ermutigen, durch ehrenamtliches und freiwilliges Engagement in der Gesellschaft mitzuwirken. Der Direktor des Dienstleistungszentrums für das Ehrenamt Ulrich unterstreicht, dass Fähigkeiten, die im Ehrenamt erlernt und gefestigt werden, auch in anderen Bereichen des Alltags hilfreich eingesetzt werden können, wie beispielsweise in der Bildung, Familie und Beruf. Landeshauptmann Kompatscher betont schließlich, dass es über das Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt Südtirol gelingen soll, langfristig ein modernes Ehrenamt für Jung und Alt abzusichern und hierbei in ganz besonderer Art und Weise, unmissverständlich Bewusstsein für strategische Planung, Kommunikation, Entwicklung von Arbeitsgrundlagen in den verschiedenen Organisationen, die Behandlung von Selbsthilfethemen wie auch die Mitgliederbeteiligung, zu schaffen. (rt)